Christmas Gospelchurch 2014

St. Galler Tagblatt vom 29. Dezember 2014

Mitreissendes zu Weihnachten

Christmas Gospelchurch 
Unter der Leitung von Urs Leuenberger laufen die rund 25 Sängerinnen und Sänger zur Bestform auf. (Bild: Christine Gregorin)


Seit 2001 zelebriert der Gospelchor Flawil jeweils eine Christmas Gospelchurch in der Kirche Feld. Auch am diesjährigen Stephanstag.

CHRISTINE GREGORIN

FLAWIL. «We Wish you a Merry Christmas», singen die rund 25 Sängerinnen und Sänger freudestrahlend aus voller Kehle, während sie in die Kirche Feld einziehen. Sie bringen sich buchstäblich mit jeder Faser ihres Körpers ein, leben ihre Lieblingsmusik. Kaum einer der zahlreich erschienenen Zuhörenden bleibt unberührt: Alle summen, klatschen oder wippen mit dem Fuss. Simon Hofer am E-Piano, Christoph Raimann an der Bassgitarre sowie Joël Zöllig an den Drums sorgen für den guten Ton, Dirigent Urs Leuenberger zeichnet verantwortlich. Nach einigen beschwingten Vorträgen und der durch Marion Jacksch gelesenen Weihnachtsgeschichte «Der Weg zur Krippe» wird das Mitsinglied «Da isch dä Stern vo Bethlehem» angestimmt, wie immer gemeinsam mit dem Publikum. Gehört diese Tradition anlässlich der Christmas Gospelchurch doch zu den besonders liebgewonnenen.

Prominente Verstärkung
In der Folge brilliert Gastsänger Malcolm Green mit «Jingle Bells» und «Go Tell it on the Mountain». Er könne nicht eine Sekunde ruhig stehen, nicht etwa, weil er so nervös, sondern vielmehr, da er so gut sei, weiss sein langjähriger Weggefährte Urs Leuenberger. In der Tat beeindruckt der Stadtsanktgaller mit virtuosem Improvisationstalent und stimmlicher Bandbreite. Sein religiöser Enthusiasmus infiziert die Anwesenden im Nu, und die von ihm ausgestrahlte Lebensfreude reicht, um das gesamte Gotteshaus zu füllen.

Ein weiteres Glanzlicht setzt die aktuell in Brasilien für die Schweizer Allianz Mission tätige Debora Wartenweiler. Die Schilderungen des Alltags der in Degersheim Aufgewachsenen machen betroffen, zeigen jedoch auch das Hoffnungbringende ihres Tuns auf. Pfarrerin Melanie Muhmenthaler interviewt die junge Frau und spannt den Bogen zur Gospelchurch: Debora Wartenweiler lebt derzeit in Belém, was übersetzt so viel wie Bethlehem bedeutet – und somit ganz dem Motto «Stern von Bethlehem» entspricht.

Schmerzlicher Abschied
Der Gospelchor Flawil begeistert mit tadellos intonierten Kompositionen und vereinzelten Medleys. Speziell zu verblüffen vermögen einmal mehr die darin eingebetteten Soli einzelner Sängerinnen und Sänger aus den eigenen Reihen. Leider muss der Chorleiter auch an diesem Freitagabend zwei Singende verabschieden: Johannes Zbinden nach drei und Manuela Müller nach imposanten 18 Jahren.